Yumna Al-Arashi studierte Social Studies an der New School in New York City und erwarb ihren Bachelor in internationaler Politik mit Schwerpunkt Naher Osten.

In ihrem Werk bezieht sich Al-Arashi bewusst auf Audre Lorde. In „Die Erotik als Macht“ hinterfragt Lorde die Vorstellungen von Erotik als etwas, das über Sexualität und Pornografie hinausgeht – vielmehr als eine Macht, die der Weiblichkeit innewohnt. Eine Macht, die diskreditiert werden musste, um Frauen ihre Stärke zu nehmen, als Kapitalismus und Patriarchat zur dominierenden Lebensweise wurden.

Al-Arashi ist der Überzeugung, dass Themen mit Bezug zum Nahen Osten häufig schädliche Stereotypen reproduzieren und verfestigen. Sie fordert uns auf, diese traditionell geprägte Perspektive kritisch zu hinterfragen und neu zu denken.

Ihre Arbeit hat Unterstützung von renommierten Institutionen wie dem Tribeca Film Festival, der National Portrait Gallery, dem US-Außenministerium – Büro für Kunst in Botschaften, der Magnum Foundation, Photoville, dem International Center for Photography, National Geographic, NOWNESS, dem Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) und der International Women’s Media Foundation (IWMF) erhalten.

Im letzten Jahrzehnt hat Al-Arashi das Selbstporträt als Akt des Widerstands entwickelt. Dabei verwischt sie bewusst die Machtdynamik zwischen Fotografin, Subjekt und Publikum und fordert uns auf, die Rolle jedes Einzelnen zu hinterfragen. In ihren Arbeiten nehmen die Subjekte verschiedene Rollen ein, die oft ein Kollektiv von Frauen formen und die Solidarität und Unterstützung untereinander verewigen. Mit der Inszenierung des weiblichen Körpers schafft sie eine Verbindung zwischen Geist und Körper. Al-Arashis Performances bieten uns einen unbehaglichen Einblick in unsere eigene Verletzlichkeit.