Dieter Detzner, 1970 in Aalen geboren, zog 1990 nach Berlin und studierte an der Hochschule der Künste Berlin, wo er seinen Master of Fine Arts erwarb. In seiner Arbeit setzt sich Detzner mit der Aneignung und Wahrnehmung räumlicher Zusammenhänge auseinander und verwischt dabei absichtlich die Grenzen zwischen Innen und Außen, Realität und Imagination. Er arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Rußbilder, Skulpturen, Installationen und Reliefs.

Seine Rußbilder entstehen durch das Schwärzen von Spiegelglasscheiben über einer Benzinflamme, wodurch eine gleichmäßige schwarze Oberfläche geschaffen wird. Ein pendelndes Lot ritzt feine Zeichnungen in diese Schicht, sodass das spiegelnde Glas darunter sichtbar wird. Diese Technik erinnert an die surrealistischen Fumages, folgt jedoch einem eigenständigen Ansatz, der die Balance zwischen geplanter und zufälliger künstlerischer Produktion hervorhebt.

Detzners spiegelnde Acrylglas-Reliefs zeichnen sich durch geometrische Formen und Prismen aus, die die Realität in surreale Facetten aufbrechen und die Betrachter:innen dazu einladen, ihre Vorstellungskraft zu nutzen. Dabei werden sie aktiv in komplex arrangierte Kunsträume eingebunden, die aus Flächen, Reliefs und räumlichen Konstruktionen bestehen. Der Raum selbst wird sowohl Träger der Exponate als auch Teil des Kunstwerks, was eine Reflexion über die Möglichkeiten bildnerischer Gestaltung in drei Dimensionen ermöglicht.

Sein künstlerischer Prozess betont Unvollkommenheiten und die sichtbaren Spuren der Handarbeit, wodurch Werke entstehen, die die Spannung zwischen Zufall und Planung sichtbar machen. Detzners Acrylreliefs beginnen mit Skizzen und computergestützter Planung, wobei die Prismen mit einer speziellen Schneidemaschine gefertigt werden. Die handwerklichen Spuren bleiben bewusst erhalten, um die Authentizität zu wahren.

Detzners Arbeiten zeigen Bezüge zur Avantgarde der Zwischenkriegszeit, insbesondere zur konstruktivistischen Kunst und geometrischen Abstraktion. Sie verwischen die Grenzen zwischen Innen und Außen, Realität und Imagination sowie zwischen zwei- und dreidimensionalen Räumen. Mit der Verwendung von Spiegel- und Acrylglas schafft Detzner Werke, die die Realität in surreale Facetten aufbrechen und die Betrachter:innen dazu anregen, ihre eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Seine Karriere umfasst zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Städten wie Beijing, Marseille, Paris, Brüssel, Zürich und Berlin.