Diese Miniaturmalerei aus der Safawiden-Dynastie, datiert auf das 16. bis 17. Jahrhundert, stellt eine Szene aus der berühmten Erzählung von Yūsuf und Zulaichā dar. Die Darstellung zeigt mehrere Figuren in traditioneller Kleidung und prächtigen Turbanen, die in einem opulent eingerichteten Raum um einen erhöhten Podest versammelt sind. Yūsuf, in königlicher Haltung und prachtvollen Gewändern, ist auf dem Podest sitzend abgebildet. Die Szene, die vermutlich die Konfrontation zwischen Yūsuf und Zulaichā nach der von ihr erhobenen falschen Anschuldigung darstellt, ist von der intensiven emotionalen Ausdruckskraft geprägt, die die Miniaturmalerei dieser Epoche kennzeichnet.

‍

Die Verwendung von leuchtenden Farben und die detaillierte Ausarbeitung der Gewänder und der Architektur im Hintergrund verleihen der Miniatur eine zeitlose Schönheit, die für die Safawiden-Miniaturmalerei typisch ist. Die präzise Kalligraphie, die die Figurenszenen begleitet, fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein und verstärkt die erzählerische Wirkung der Szene. Besonders auffällig ist die Darstellung der zentralen Figuren, bei denen der Künstler den kulturellen und religiösen Kontext der Geschichte von Yūsuf und Zulaichā betont. Der Umgang mit Raum und Komposition folgt der traditionellen Miniaturtechnik, bei der der Platz für Kalligraphie und bildliche Darstellung gleichermaßen wichtig ist.

‍

Die Geschichte von Yūsuf und Zulaichā ist in der islamischen Kunst ein häufiges Thema und spielt eine bedeutende Rolle in der persischen Kultur. Diese Miniatur repräsentiert nicht nur die künstlerische Exzellenz der Safawiden-Dynastie, sondern auch die moralischen und spirituellen Lehren der Erzählung, die auf Vergebung, Tugend und göttlicher Gerechtigkeit hinweisen.