Dieser Jajim, gefertigt von den Ghashghai-Nomaden in der Region Fars im 19. Jahrhundert, repräsentiert die meisterhafte Webkunst und das kulturelle Erbe nomadischer Gemeinschaften Südpersiens. Die Konstruktion des Stücks aus zwei Bahnen spiegelt eine traditionelle Webtechnik wider, bei der die Bahnen nach Fertigstellung sorgfältig zusammengenäht wurden, um größere Textilien zu schaffen. Diese Methode erlaubte eine flexible Handhabung und passte sich den Anforderungen der mobilen Lebensweise der Nomaden an.

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Die lebendige Farbpalette, bestehend aus Rot-, Gelb-, Blau- und Weißtönen, wird durch das regelmäßige geometrische Muster ergänzt. Die Kreuzmotive, die in einer rhythmischen Anordnung die gesamte Fläche durchziehen, sind charakteristisch für die künstlerische Sprache der Ghashghai-Nomaden. Sie weisen nicht nur eine dekorative Funktion auf, sondern können auch symbolische Bedeutungen tragen, etwa Schutz und Gemeinschaftszugehörigkeit.

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Hergestellt aus Wolle und ausschließlich in Handarbeit gewebt, war ein solcher Jajim nicht nur ein ästhetisches Element, sondern auch ein funktionales Textil. Er diente als Decke, Wandbehang oder auch als Schutz vor Kälte, und spiegelte dabei die Verbindung von Kunst, Nutzen und kultureller Identität wider. Die leuchtenden Farben wurden durch natürliche Farbstoffe erzielt, eine Technik, die die Verbindung der Nomaden zur Natur und ihre handwerkliche Expertise unterstreicht. Solche Objekte sind nicht nur Zeugnisse einer längst vergangenen Lebensweise, sondern auch Beispiele für die zeitlose Qualität und Schönheit nomadischer Textilkunst.